Newsletter vom 29.10.2009 |
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Schadenskodierung nach der DIN EN 13508-2 (1)Mit diesem Newsletter möchten wir ihnen einen Überblick über die Neuerungen zu diesem Thema geben und ihnen aufzeigen wie sie im GEOvision³ Kanalkataster damit umgehen. Um den bautechnischen Zustand von Kanälen, Leitungen sowie Schächten Erfassen, Beurteilen und Verwalten zu können, sind Kodiersysteme notwendig und ein seit Jahren erprobtes Verfahren der Zustandsbewertung.
Mittlerweile seit 2003 ist die DIN EN 13508-2 „Zustandserfassung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden - Teil 2: Kodiersystem für die optische Inspektion“ veröffentlicht und in das nationale Regelwerk übernommen. Seit Mai 2006 sind neue Inspektionsvorhaben nur gemäß der neuen DIN EN durchzuführen. Laufende Inspektionsvorhaben, die vor Mai 2006 begonnen wurden, können unter Verwendung des ursprünglichen Kodiersystems zu Ende geführt werden. Diese Festlegung bietet aus unseren Erfahrungen einen großen Freiraum zur Interpretation. Auch das komplett neue Kürzelsystem, z.B. für einen Längsriss bisher „RL--“ jetzt „BABBB“, ist sicherlich etwas an das sich alle Beteiligten erst gewöhnen müssen. Dennoch stellt sich die Frage, ob ein langes Hinausschieben des Übergangs auf die DIN EN 13508-2 sinnvoll ist, denn das Ziel sollte sein, den kompletten Kanalbestand eines Netzbetreibers nach einheitlichen Kriterien zu beurteilen. Und dies geht perspektivisch nur mit der neuen Schadenskodierung. Umsetzung der DIN EN 13508-2
Beide Konkretisierungen sind in GEOvision³ Kanalkataster eingearbeitet. Eine Untersuchung erhält eine Information zum verwendeten Kodiersystem, danach werden die Schadenskürzel verwendet sowie die Bewertung vorgeschlagen. Durch diese Vorgehensweise ist es möglich ältere Untersuchungen (nach einem anderen Kodiersystem) sowie Neue in einem einzigen Projekt zu verwalten.In den Arbeitshilfen Abwasser (ISYBAU) wurde in Zusammenarbeit mit der DWA eine für den deutschsprachigen Raum möglichst einheitliche Zustandserfassung angestrebt. Die getroffenen Regelungen sind weitestgehend mit den Empfehlungen des DWA-M 149-2 abgestimmt. Im Wesentlichen beschränken sich die Unterschiede zwischen DWA und ISYBAU auf verfahrensbedingte Details, da die Arbeitshilfen Abwasser zusätzlich zu den fachlichen Festlegungen zur Zustandserfassung entsprechend DIN EN 13508-2, mit den ISYBAU-Austauschformaten konkrete Vorgaben zum Datenaustausch im Rahmen einer ganzheitlichen Bestands- und Zustandsdokumentation enthalten. Der Datenaustausch, unser täglich BrotMit Einsatz der DIN EN 13508-2 sind die bislang genutzten Standards für den Datenaustausch nicht mehr nutzbar. Als wichtigster Standard galten hier sicher unbestritten die ISYBAU-Austauschformate der Typen H (Haltungen), LH (Anschlussleitungen) und S (Schächte) mit denen Inspektionsdaten auf Basis der alten Kodiersysteme (ISYBAU aber auch ATV) eindeutig und weitestgehend vollständig ausgetauscht werden konnten. Um der neuen Norm mit ihren erweiterten Anforderungen gerecht zu werden wurden von den entsprechenden Gremien neue Standards für den Datenaustausch geschaffen:
Beachten Sie bitte: XML heißt deshalb nicht automatisch „ISYBAU-XML-Austauschformat“, sondern es kann auch ein anderes Austauschformat sein. Der XML-Import in GEOvision³ Kanalkataster erkennt ob es sich um das „ISYBAU-XML-Austauschformat“ handelt und liest nur dieses ein. Das Datenaustauschformat nach ATV M 150 basiert auf den Konkretisierungen des DWA-M 149-2 und ist im Wesentlichen für den Datenaustausch von Inspektionsdaten zwischen Inspekteur und dessen Auftraggeber konzipiert. Die ISYBAU-Austauschformate haben sich im Laufe der letzten 15 Jahre als Inbegriff für den Datenaustausch in der Abwassertechnik etabliert. Das neue ISYBAU Austauschformat XML-2006 stellt eine konsequente Fortschreibung der bisherigen Formate, die sich nicht nur auf den Austausch von Inspektionsdaten beschränken, dar. Es ist möglich Bausubstanz- und Vermessungsdaten abwassertechnischer Anlagen sowie hydraulische Daten von Entwässerungssystemen auszutauschen. Im Bereich der Inspektionsdaten wurden sowohl die Konkretisierungen des DWA-M 149-2 als auch der Arbeitshilfen Abwasser umgesetzt. Damit lassen sich mit dem ISYBAU Austauschformat XML-2006 Inspektionsdaten beider Konkretisierungen austauschen. Zusammengefasst: ISYBAU-XML heißt nicht automatisch Kodierung nach DIN-EN. Mit diesem Format lassen sich auch die bisher verwendeten Kodierungen übertragen. Deshalb empfehlen wir die Verwendung dieses Austauschformates! Die GEOvision³ Import-Funktion erkennt aus den Daten das verwendete Kodiersystem und setzt dieses richtig um. Schlussfolgerung – richtig Ausschreiben!Wie sich aus den vorangegangenen Betrachtungen leicht ableiten lässt, kommt damit der Ausschreibung von Zustandserfassungsleistungen eine wesentliche Rolle zu. Neben den Konkretisierungen (ATV oder ISYBAU) ist die Festlegung des dazu kompatiblen Datenaustauschformates eine wichtige Vorraussetzung um qualitativ hochwertige und sofort verwertbare Inspektionsdaten zu erhalten. Situation und AusblickIn der ihnen vorliegenden GEOvision³ Version 8.1 ist das Kodiersystem DIN EN 13508-2 integriert. Eine Bewertung ist nach DIN EN 13508-2 ATV-Spezifikation möglich. Die Version 9.0 (Auslieferung geplant bis Jahresende) enthält dann ebenfalls die Bewertung DIN EN 13508-2 nach ISYBAU-Spezifikation. Auch die Sanierungplanung/-kalkulation ist auf die Belange der DIN EN 13508-2 ausgelegt. So ist z.B. eine Zuordnung von Sanierungsverfahren, bezogen auf das neue Kürzelsystem integriert.
(1) Der Inhalt des Newsletters wurde mit Sorgfalt zusammengestellt. Dennoch müssen wir darauf hinweisen, dass wir uns Irrtümer vorbehalten und die hier nachlesbaren Aussagen durch Studium der fachlichen Richtlinien und Vorschriften zu überprüfen sind. Wir möchten Ihnen Hinweise für ihre tägliche Arbeit geben, schließen hiermit jedoch jede Art von Anspruch oder Schadenersatzforderung durch das Beziehen auf diese Information aus. |